Man könnte sagen: In meiner Kindheit lebten zwei sehr unterschiedliche „Verdächtige“ unter einem Dach – was das Essverhalten betrifft.
Mein Vater war Lehrer. Ein ruhiger, belesener Mann mit vielen Interessen. Er war ständig beschäftigt – mit seinem Unterricht, seinen Hobbys, der Welt. Und mit allem, was ihm wichtig war.
Was ihm nie wichtig schien: Essen.
Er aß, wenn es serviert wurde. Und wenn nicht, vergaß er es auch mal. Ich habe ihn nie beim Naschen gesehen. Die Mafia der Essgelüste? Hatte bei ihm offenbar keinen Zugang.
Ganz anders meine Mutter.
Hausfrau, Mutter von sechs Kindern – mit einem liebevollen Herzen und einer gut gefüllten Handtasche.
Darin: immer etwas zum Naschen.
Wir Kinder wussten genau, wo sie ihre Süßigkeitenverstecke hatte. (Ich kannte sie alle 😉)
Es wurde belohnt, getröstet, versöhnt – mit kleinen Leckereien.
Ihre Enkel nannten sie später nur noch liebevoll: Nasch-Oma. Nicht, weil man sie ständig essen sah – sondern weil sie immer etwas dabeihatte, um es weiterzugeben.
Vererbt oder erlernt – was formt unser Essverhalten?
Beide Eltern sind Kriegskinder. Beide haben Lebensmittelknappheit erlebt.
Und doch hatten sie ein völlig unterschiedliches Verhältnis zum Essen.
Als ehemalige Ermittlerin weiß ich: Ein Verdacht reicht nicht – man muss die Spuren lesen. Und je genauer ich meine eigene Geschichte betrachte, desto deutlicher zeigen sich Muster.
Lag es am Geschlecht? An der Persönlichkeit? An der Rolle im Familiengefüge?
War mein Vater erfüllt durch seine Aufgaben – und meiner Mutter fehlte etwas?
Oder hatten beide auf ihre Weise gelernt, mit ihren Gefühlen umzugehen?
Die Antwort ist nicht eindeutig. Aber sie ist wichtig.
Denn unser Essverhalten ist nicht nur genetisch – es ist geprägt.
Tief. Subtil. Und oft unbewusst.
Wenn Essen Nähe, Trost oder Sicherheit ersetzt
Essen hat in vielen Familien eine Funktion.
Nicht nur, um satt zu werden – sondern um Emotionen zu regulieren:
- Es beruhigt.
- Es gibt Struktur.
- Es schafft Nähe.
- Es füllt eine Lücke.
Essen wird oft zur Tarnidentität für etwas anderes – eine innere Leerstelle, die nach Aufmerksamkeit verlangt.
Als Kind lernt man schnell: Schokolade redet nicht zurück – sie funktioniert.
Was wir von klein auf erleben, verankert sich tief.
Vielleicht wurde auch in deinem Zuhause mit Essen getröstet.
Vielleicht war Süßes selten – und dadurch besonders wertvoll.
Vielleicht war die gemeinsame Mahlzeit der einzige ruhige Moment am Tag.
Diese emotionalen Codes wirken weiter. Auch dann, wenn wir längst erwachsen sind.
Prägung heißt nicht: Gefangen
Es geht nicht darum, jemandem die Schuld zu geben.
Auch meine Mutter hat nach bestem Wissen und mit viel Liebe gehandelt.
Und mein Vater – hat vielleicht einfach andere Wege gefunden, mit Gefühlen umzugehen. Oder sie verdrängt.
Doch wichtig ist:
Du darfst dich fragen, was du übernommen hast.
Und ob du heute noch auf dieselben Strategien zurückgreifst wie damals.
Denn das Verhalten von damals ist vielleicht längst überholt – aber nie hinterfragt worden.
Was ich daraus für mich gelernt habe
Lange dachte ich, ich sei einfach ein impulsiver Typ. Einer, der Schokolade eben liebt – und es nicht lassen kann.
Erst durch die Reflexion meiner eigenen Muster– und ehrlicherweise durch die Auseinandersetzung mit meiner eigenen Familiengeschichte – wurde mir klar:
Ich habe beides übernommen.
Von meinem Vater: das Funktionieren. Die Kontrolle. Die Selbstbeherrschung.
Von meiner Mutter: die kleine Belohnung zwischendurch. Die Geste der Zuwendung.
Und wenn beides aufeinandertrifft – Kontrolle und Kompensation – entsteht ein Spannungsfeld.
Heute weiß ich: Ich darf beides würdigen. Und trotzdem meinen eigenen Weg gehen.
Ich muss nicht naschen, um Fürsorge zu spüren.
Und ich muss nicht funktionieren, um wertvoll zu sein.
Diese Erkenntnis hat mein Essverhalten verändert – nachhaltig.
Was Hypnose damit zu tun hat
Viele Klientinnen kommen zu mir, weil sie sich wie unter Beobachtung fühlen – von sich selbst.
Immer im Zwiespalt: „Ich weiß es doch besser – warum greife ich trotzdem zu?“
In der Hypnose folgt dann oft die überraschende Wende:
Nicht der Hunger war der Auslöser.
Sondern ein alter, gut getarnter Ausbruch von Frust, Einsamkeit oder innerer Leere.
Hypnose öffnet den Zugang zu den unbewussten Ebenen – dort, wo diese Programme entstanden sind.
Still, wirksam – und nachhaltig.
Sie ist kein Kontrollverlust.
Sondern ein Weg zurück zu deiner eigenen Steuerungsfähigkeit.
🕵️♀️ Fazit: Deine Beziehung zum Essen ist eine Spurensuche wert
Egal, ob du eher wie mein Vater bist – unbestechlich, wenn es ums Naschen geht –
oder wie meine Mutter – immer ein Bonbon in der Tasche, für den Fall der Fälle:
Dein Essverhalten hat ein Muster. Und wer Muster erkennt, kann sie verändern.
Als Kriminalkommissarin habe ich viele Spuren verfolgt –
heute begleite ich Menschen dabei, die Spur nach innen aufzunehmen.
Nicht mit Blaulicht. Sondern mit Klarheit. Und Humor.
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