Nach dem Sommerurlaub grüßt der Nikolaus – Triggeralarm Heißhunger
Ich weiß nicht, wie es dir geht –
aber ich bin jedes Jahr aufs Neue irritiert, wenn ich aus dem Sommerurlaub zurückkomme, die Sonne noch vom Himmel brennt – und mich im Supermarkt die ersten Nikoläuse anlächeln.
Gleich daneben: Lebkuchenherzen, Dominosteine, Spekulatius.
Willkommen im vorgezogenen Advent, doch es ist erst September.
Ich bin jedes Mal ein bisschen geschockt und doch: Beim dritten oder vierten Besuch im Supermarkt landet etwas davon in meinem Einkaufswagen.
Lebkuchen lasse ich meist stehen – aber bei Spekulatius werde ich schwach.
Und ja, bei Dominosteinen auch.
Jetzt ist es Oktober, und ich kann das „Zeug“ schon nicht mehr sehen. Dabei ist noch nicht einmal Advent. Meine Vorfreude auf diese jahrestypischen Leckereien? Verpufft.
Sie kommt erst zurück, wenn ich selbst Plätzchen backe und das ganze Haus nach Zimt und Vanille duftet.
Warum wir zuggreifen, obwohl es „zu früh“ ist
Weihnachtsnaschereien sind mehr als nur Zuckerware.
Sie sind emotionale Reize – gekoppelt mit Erinnerungen, Gefühlen und oft mit Geborgenheit.
Ob Zimt, Kardamom oder Vanilleduft:
Unser Gehirn erkennt darin alten Codes.
Was früher für „Kuscheldecke und Bastelzeit“ stand, wird heute zum unbewussten Trigger für den Griff in die Packung – auch wenn der Verstand noch sagt: „Es noch viel zu früh.“
Und genau hier beginnt das Muster, dass deinen Heißhunger anfacht.
Die emotionale Konditionierung hinter Weihnachtskeksen
Das Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen September und Dezember.
Es reagiert auf den Reiz – und aktiviert das passende Programm – und lässt dich zugreifen.
- Der Duft von Spekulatius = ein inneres „jetzt wird’s gemütlich“
- Die Dominosteine = Belohnung bei Kerzenlicht
- Der Griff zur Packung = Verbindung, Nähe, Kindheitswärme
Was früher mit Trost, Liebe oder Vorfreude verbunden war, wird heute manchmal zur unbewussten Flucht in den Snack. Selbst wenn wir eigentlich gar keinen Hunger haben oder sogar richtig satt sind, greifen wir zu.
Was das mit Heißhunger und Hypnose zu tun hat
Viele meiner Klientinnen und Klienten erleben bei Heißhunger genau das:
Sie wundern sich, warum sie nicht widerstehen können, obwohl „es doch nur ein Keks“ ist aus dem schnell zwei, drei und dann die ganze Packung werden können.
In meiner Hypnosepraxis decken wir dann auf:
Es ist kein Hunger. Es ist ein Muster.
Es ist ein emotionaler Reflex aus der Vergangenheit, abgespeichert im Unterbewusstsein – und reaktiviert durch einen Duft, ein Bild, ein Gefühl.
So kann Hypnose auch dir helfen, diesen Reflex aufzudecken, zu unterbrechen und sogar aufzulösen.
Nicht mit Disziplin. Sondern mit Verständnis.
Indem du erkennst, was dich wirklich triggert, kannst du dir geben was du stattdessen wirklich brauchst oder auch loslassen, weil du es eben nicht mehr brauchst.
Viele Situationen in deiner Kindheit konntest du mit einer bestimmten Strategie lösen. Doch du bist jetzt erwachsen. Wenn du verstehst, dass du in ähnlichen Situationen nicht mehr die kindlichen Strategien brauchst, sondern erwachsen reagieren kannst, wird der Snack nicht mehr zur Falle, sondern zum bewussten Genuss.
Fazit: Es ist nicht der Spekulatius – es ist das, was dahintersteckt
Wenn du das erkennst, musst du dir nichts mehr verbieten.
Dann kannst du entscheiden – bewusst und frei.
Ich bin heute entspannter. Ich weiß, warum ich bei Dominosteinen schwach werde – und kann wählen: Will ich das jetzt wirklich? Oder ist es gerade nur ein Echo aus der Vergangenheit?
💬 Was meinst du?
Wie geht es dir mit der Weihnachtsnascherei?
👉 Freust du dich über den frühen Verkauf?
👉 Findest du es übertrieben oder störend?
👉 Oder ist es dir völlig egal?
Ich bin gespannt auf deine Gedanken in den Kommentaren.
P.S.
In meinem Buch
Mafia der Essgelüste – Die Drahtzieher hinter deinem Heißhunger und wie du dich befreist
erfährst du, wie emotionale Reize dein Essverhalten steuern – und wie du dich davon befreist.
Denn Heißhunger ist kein Zeichen mangelnder Disziplin – sondern ein raffinierter Coup deines Unterbewusstseins.
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